Der Dom zu Immerath

Noch trotzen dem Fänger die wuchtigen Türme

Die einmal zum Lobe des Herren erbaut

Als adelte nicht sie die Weihe zum Tode

Als hätten sie nicht den Abgrund geschaut

 

Doch sind schon erstummet die ehernen Glocken

Da Psalm und Gebet der Vergessenheit Raub

Die Fliegen verschwanden vom rostenden Gitter

Durch Straßen und Gassen frisst sich der Staub

 

Wo klangen die Stimme, der Sang und die Lieder

Die rechnenden Zwerge erheben die Hand

Ersticken die Flammen des ewigen Lichtes

In Kirchenruinen versinket das Land

 

Parolen der Mächte verheißen Gewinne

Im Lärm der Maschinen ertönt bald das Horn

Zu brechen die Kohle aus  fliehendem Grunde

Zu Markte sie tragen Geschichte und Born

 

Im dämmernden Morgen dröhnt nichtendes Rasseln

Was Demut geschaffen von Gleichmut gestürzt

Die Ketten bedrängen des Domhofes Runde

Um Habe zu sichern, wird Leben gekürzt

 

Schon graben die Schaufeln in heiliger Erde

Verwerfen der Schöpfung umfassendes Weit

Zerkleinern zu Rohstoff die Seelen der Enkel 

Zu retten die kleine, verrinnende Zeit

 

Die kündenden Türme, sie dürfen nicht stehen

Wo weichen die Mauern, dort fällt auch der Baum

Doch einst weicht vielleicht auch die bittere Stunde

Drum bleiben bestehen die Hoffnung, der Traum. 

Wetterleuchten

Zerlierend siecht der Geist der Zeit

Nah schon ist die Todesstunde

Ahnung lähmt die hohe Runde

Der Throne Sturz ist nicht mehr weit

 

Es ziert der Riß das Fundament

Alte Mächte schwach geworden

Grinsen kalt der Täter Horden

Doch wehe wenn man Euch erkennt

 

Fassade bröckelt morsch zersetzt

Nichts an Wahrem mochte bleiben

Wo sie Raubbau konnten treiben

Gefärbter Lumpen hängt zerfetzt

 

Verwesung wollt Ihr nicht gestehn

Da das Urteil schon gesprochen

Fallen werden die Epochen

Die üble Saat der Wind verwehn

 

Von Ferne nahen unheilvoll

Blitzesschlag und Sturmgewittern

Angst verkündet kaltes Zittern

Das Wetter das verbrennen soll

 

Geweihter Tag bricht einstmals an

Richtend Schwert wird niederschlagen 

Unsre Fahne wird getragen

Daß wahres Recht beginnen kann.

Die lange Nacht

Wird die lange Nacht einst schwinden?

Wird uns leuchten noch ein Morgenstern?

Werden wir des Tunnels Ende finden?

Unsre Rettung scheint so fern!

 

Hat das Glück sich abgewendet?

Angewidert von dem Hochverrat?

Stehn wir vor dem Tor da alles endet?

An dem Ziel der Meineidstat?

 

Ragt der Stamm nicht abgestorben

Kalt und klagend schwarz gen Himmel auf? 

Wo bereits die Wurzel ist verdorben

Fehlt der Sinn im Lebenslauf!

 

Hoffnung ist drum kaum zu sehen!

Hohes Recht liegt in der tiefen Schlucht!

Selbstverleugnung immer muss vergehen!

Bringet niemals gute Frucht!

 

Doch vielleicht geheimer Weise

Zaghaft unter dem verfaulten Tross

Wachen unerkannte Kräfte leise

Kämpft ein kleiner Blütenspross!

 

Fallen werden die es wollen!

Stumm zu tragen rührt das Schicksal nicht!

Feige Herzen ziert ein falsches Sollen!

Heilig straft sie das Gericht!

 

Doch bis dieser Tag gekommen!

Ist der letzte Atem noch nicht tot!

Bis der letzte Hauch verglommen! 

Hoffen wir aufs Morgenrot!

Für des deutschen Volkes Ehre und Freiheit

Die Idee

Am 26. Mai 1923 wurde der deutsche Freiheitskämpfer Albert Leo Schlageter von den Franzosen ermordet, nachdem er im Rahmen des Ruhrkampfes eine Eisenbahnbrücke nahe Düsseldorf gesprengt hatte. Die Junge Landsmannschaft Ostdeutschland nahm das zum Anlaß, am Ehrenmal des 39er Regiments in Düsseldorf eine Gedenkveranstaltung durchzuführen.
In der Erinnerungs- und Geschichtskultur offenbart sich mit einer Brennschärfe, wie sie sonst kaum anzutreffen ist, das Selbstverständnis einer Gesellschaft, was durch die Heftigkeit der Debatten bezeugt wird, die sich um sie ranken. Als Beispiele seien die Diskussionen um den Sinngehalt des 8. Mai, die mit bilderstürmerischem Eifer betriebene Umbenennung deutscher Kasernen und allen voran die Errichtung des Holocaustmahnmals in Berlin, sowie hunderter anderer NS-bezogener Gedenkstätten genannt. Das offizielle Deutschland befleißigt sich dabei der Betonung und Zurschaustellung eigener Schandtaten, während die ruhmreichen Ereignisse und Personen verschwiegen werden. Das ist nicht nur Zeichen eines zivilreligiösen Schuldkultes, sondern ebenso Ausdruck einer mentalen Erschöpfung eines Volkes, das in den Niederlagen zweier Weltkriege geistig weitgehend gebrochen wurde. Um aus den Restbeständen nationaler Lebenskraft fruchtbare Elemente für die Zukunft zu gewinnen, muß man bestrebt sein, die positiven Elemente der eigenen Geschichte in das öffentliche Bewusstsein zurückzuführen. Auch ist es unumgänglich, das durch Andere zugefügte Unrecht beim Namen zu nennen, anstatt es verschämt hinzunehmen, um die eigene Selbstachtung wieder her zustellen. Mit der Durchführung des Dresdner Trauermarsches im Februar eines jeden Jahres, das den von angloamerikanischen Kriegsverbrechern zu verantwortenden Bombenholocaust, wie er erstmals vom sächsischen Landtagsabgeordneten Jürgen Gansel genannt wurde, als das bezeichnet was er war, stellt sich die Junge Landsmannschaft Ostdeutschland seit langer Zeit in diesen Dienst. Hier zeigt sich auch, wie sich die Begriffsprägung auf die politische Kultur auswirkt. Um daran weiterzuwirken, hat die JLO beschlossen, einen Mann der Vergessenheit zu entreißen, der unter Hintanstellung eigener Lebensziele und -planungen einen Opfergang für das gesamte Deutsche Volk angetreten hat, der auf dem Richtplatz eines illegalen französischen Standgerichts endete.  „Für des deutschen Volkes Ehre und Freiheit“ weiterlesen

Das Fanal von Wittenberg

Im Jahre 2017 jährt sich die Reformation zum 500sten Mal. Genauer gesagt jährt sich am 31. Oktober zum 500. Mal der Tag, an dem der Theologieprofessor D. Martin Luther 95 Thesen an die Schloßkirche von Wittenberg schlug. Das Anliegen des Reformators war zunächst ein rein theologisches. Der im Jahre 1483 geborene Luther hatte ursprünglich eine Ausbildung als Jurist begonnen, als er am 2. Juli 1505 in ein schweres Gewitter geriet, bei dem der Blitz 2 Meter neben ihm einschlug. In seiner Todesangst gelobte er, Mönch zu werden, falls er überlebe. So geschah es dann, und er trat in einem Erfurter Kloster in den Augustiner-Orden ein. Dort stellten sich ihm sehr bald die wesentlichen (religiösen) Fragen. Ausgehend vom Problem der Sündhaftigkeit des Menschen und der ewigen Verdammnis, des menschlichen Wandels auf dem dünnen Eis des Todes lautete die zentrale dieser Fragen: wie bekomme ich einen gnädigen Gott? Sie war weit mehr als eine theoretische Religionsbetrachtung, sondern der Kern menschlichen Lebens in und vor Gott überhaupt. Bei dem Theologiestudenten Martin Luther führte sie in den Jahren von etwa 1507 bis 1515 zu einem Leben voller Anfechtungen und Pein. Nach etlichen inneren Kämpfen existenziellen Ausmaßes wurde er vom sogenannten Turmerlebnis, das zwischen 1511 und 1515 gelegen haben dürfte, erweckt. Hatte er bis dahin geglaubt, die Gerechtigkeit Gottes bedeute, in Gott einen strengen Richter vorzufinden, der den Menschen nach seinem Wandel auf der Erde beurteilt und ihm demnach das ewige Leben oder die ewige Verdammnis zuspricht, so kam er nunmehr zu dem Ergebnis, daß Gottes Gerechtigkeit in einem reinen Gnadengeschenk besteht, das dem Menschen durch den Glauben an Jesus Christus zuteil wird. Hierin lag und liegt der Kern zur Revolutionierung der gesamten katholischen Lehre, denn damit wird sowohl die Theorie der Werkgerechtigkeit hinfällig, nach der der Mensch nur genug gute Werke vollbringen muss, um sich Gottes Gnade zu verdienen, bzw. erarbeiten, als auch die zubilligende Instanz, sprich die Institution der Kirche. Kirche bleibt dann zwar noch der Ort der Zeremonie, der biblischen Gemeinschaft usw. aber nicht mehr der Verteilung des Seelenheils. Diese Umwertung kann kann gar nicht überschätzt werden: Schuld begründet bekanntlich die Herrschaft derjenigen, die die Macht haben, Schuld zu vergeben. Das erleben gerade wir Deutsche ständig im Angesicht der erhobenen Zeigefinger bezüglich unserer ach so finsteren Vergangenheit. Solche Herrschaft verfällt, wenn die Vergebung allein aus dem Glauben gewährt wird.  „Das Fanal von Wittenberg“ weiterlesen

Der Gefallene

Dein Helm zur Erde gesunken

Die Hand liegt schwarz und schwer

Der Du vom Kelche getrunken

Zur bittren Neige leer

 

Dein Kreuz am Boden verloren

Die Fahne weht nicht mehr

Der Du zum Opfer erkoren

Wie Dein geschlagnes Heer

 

Dein Tod von jenen vergessen

Die glauben an die Mär

Der Du den Glauben besessen

Du weinst darüber sehr

 

Dein Mal von jenen zerschlagen

Die scheuen Gegenwehr

Der Du in finsteren Tagen

Die Reihen findest leer

 

Dein Nam wird wieder gerufen

Wenn Gott geht vor Dir her

Der Du auf himmlischen Stufen

Wirst finden Deine Ehr!

Franz Schönhuber

Es muß nicht immer die ausgefeilte Konstruktion sein, die ein Wort groß werden läßt. So gibt es etwa zum Thema Vergangenheitsbewältigung unter all den tausenden Geschäftemachern, einen ehrlichen, dem es auch um die Sache ging. In „ich war dabei“ ist alles gesagt, mehr bedarf es nicht. Angesichts dieses Buches erscheint die Heuchelei derer, denen wie Günter Grass mit 79 wieder einfällt, daß sie mal in der SS waren oder die behaupten, in der Partei gewesen zu sein, ohne die Mitgliedschaft beantragt zu haben, noch deutlicher in ihrem wahren Lichte, als sie es ohnehin tut. FS hat das, was im Liberalismus ein Hindernis ist, um auf die Bühne zu kommen und was folglich all jenen fehlt, die darauf stehen: Charakter.

Ernst Jünger

Die totale Mobilmachung ist nicht nur der wichtigste politische Text aus seiner Feder, sondern einer der wichtigsten überhaupt. Mit sprachlicher Präzision wird die Unentbehrlichkeit der Idee als Leitstern für jede Aktion, jede Handlung jedes politische Geschehen herausgearbeitet; wobei Idee in diesem Sinne mehr ist als Handlungsmotiv. Gemeint ist die Sinngebung, für die der Mensch Opfer zu bringen bereit ist, am Ende sogar das Leben selbst. Wo die Idee fehlt, ist die Handlung staubfälliges Stückwerk, zielloser Aktionismus. Wo sie eine Inversion ist, beispielsweise in Gestalt des Schuldkultes, hat der Tod bereits die Uhr gestellt.

Ludwig Uhland

Wichtiger Dichter der Romantik, jener Bewegung, die dem simplifizierenden Berechnungsextremismus und Größenwahn der sogenannten „Aufklärung“ den Eigenwert der Seele entgegenhielt und damit die Ganzheitlichkeit des Denkens und Fühlens rettete. Sein schönstes Gedicht ist „Das hohe Schloß am Meere“. Übrigens hat in Europa nur die deutsche Nation das Schwarz der Romantik zum Bestandteil ihrer Fahne gemacht.

Heinrich Heine

Neben mir und Gustav Gründgens der bedeutendste Düsseldorfer. Wenn alle, die seinen Namen mißbrauchen, um einmal mehr ein „Event“ damit zu schmücken, ihn gelesen und verstanden hätten, würden sie das tun, was man in Deutschland immer gern getan hat: seine Bücher verbrennen und diejenigen, die seinen Namen zu loben wagen, wegen Volksverhetzung vor Gericht stellen. Er litt an seinem, an unserem Vaterland, das er vor allem, darin Fichte ähnlich, in unserer Sprache verankert sah. Dazu schrieb er in seinem Text über die Romantik: „Dieses Wort ist ja eben unser heiligstes Gut, ein Grenzstein Deutschlands, den kein schlauer Nachbar verrücken kann, ein Freiheitswecker, dem kein fremder Gewaltiger die Zunge lähmen kann, eine Oriflamme in dem Kampfe für das Vaterland, ein Vaterland selbst demjenigen, dem Torheit und Arglist ein Vaterland verweigern.“

In Liebe zu Volk und Heimat

Wenn im Fernsehprogramm ein Liebesfilm angekündigt wird, erwartet der Zuschauer alles Mögliche, aber mit Sicherheit keine Geschichte über das Augusterlebnis von 1914. Überhaupt scheint der Begriff „Vaterlandsliebe“ eine Liebe im übertragenen Sinn zu bedeuten, wohingegen die „eigentliche“ Liebe die innige Verbindung zweier Menschen darstellen soll, die an Intensität über jede Freundschaft hinausgeht und zu wesentlichen Teilen vom erotischen Faktor geprägt wird. Den Kritikern galt die Vaterlandsliebe deshalb seit jeher als falsches Pathos, welches im besten Fall eine lächerliche Verklärung, im schlimmeren und deutschen Fall aber die Vorbereitung eines Angriffskrieges oder gar die Herbeiführung von Auschwitz bedeute. Dem früheren Bundespräsidenten Gustav Heinemann schreibt man zu, die angebliche Begriffsklitterung mit dem Bonmot entlarvt zu haben, „ich liebe keine Staaten, ich liebe meine Frau.“ [1] „In Liebe zu Volk und Heimat“ weiterlesen

Gerichtstag

Wohl an des stolzen Rechtes Herrlichkeit Es kommt mit einem lauen Lächeln breit Voll des Glaubens an das Menschen Gute Herr Richter grüßt Frau Staatsanwalt beschert Gerechtigkeit geballt Grundgesetz und Mitgefühl im Blute Man nimmt Platz am Pulte bieder „Bitte setzen Sie sich nieder“

Der erste Delinquent erbrach ein Haus
Er schaffte Hab und Gut und Geld hinaus Doch der Rechtsstaat ruft hier nach Bewährung Der Schaden scheint uns eher klein
in solchem Fall muß Gnade sein Hofften Sie auf solcherlei Bescherung? Hebt Frau Staatsanwalt ihr Mieder
Bitte tun Sie es nicht wieder

Ein Mord dem zweiten wird zur Last gelegt „Dem Opfer haben Sie den Kopf zersägt Diese Tat war sicher keine Tugend Doch heute sind wir liberal Verbessern Sie ein letztes Mal Schwere Kindheit, ach und schwere Jugend“ Senkt der Richter seine Lider
„bitte tun Sie es nicht wieder“

Dann kommt ein Mann, der gerne Kinder fing und lüstern ihnen an die Leiber ging Schrecken faßt die Mütter und die Väter für Menschenwürde das Gericht
die Seelen ihrer Liebsten bricht
Milde für den Wiederholungstäter Trübe blickt der Richter nieder
Bitte tun Sie es nicht wieder

„Gerichtstag“ weiterlesen